Ministerpräsident überreicht Bundesverdienstorden an ehrenamtlich engagierte Sachsen

Ehrenamtsagentur Sachsen

06.07.2021

Im Juni erhielten 15 Bürgerinnen und Bürger aus Sachsen den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland von Ministerpräsident Michael Kretschmer. Unter ihnen auch die 81-jährige Monika Müller.

 

© Pawel Sosnowski

 

Seit der Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss 1951 wurde der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland bereits 260.429 Mal verliehen. Am 16. und 18. Juni 2021 erhielten 15 Sächsinnen und Sachsen diese Auszeichnung im Rahmen einer feierlichen Übergabe in der Sächsischen Staatskanzlei.  Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung und damit höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Er wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen sowie für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, z.B. auch Verdienste aus dem sozialen, karitativen und mitmenschlichen Bereich verliehen.

Geehrt wurden unter anderem folgende fünf ehrenamtlich engagierte Sachsen und Sächsinnen

 

© Pawel Sosnowski

Christa Kay (83)
....setzt sich seit mehreren Jahrzehnten ehrenamtlich für Sport und die Gemeinschaft in Dresden ein. Als Übungsleiterin der BSG Empor Felsenkeller und Mitbegründerin und Vorsitzende des Nachfolgevereins SV Felsenkeller Dresden e.V. hat sie sich über Vereinsgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Besonders wichtig ist ihr neben dem Sport auch das Miteinander in der Gemeinschaft. Am Herzen liegt ihr darüber hinaus die Gewinnung von Nachwuchstrainerinnen und –trainern. Immer wieder organisierte und begleitete sie verschiedene Sportveranstaltungen. So hat sie den Kinder-Turnwettkampf »Eiswurmpokal« mit initiiert, der inzwischen bereits 35 Mal ausgetragen wurde.


© Pawel Sosnowski

Monika Müller (81)
...engagiert sich seit mehr als drei Jahrzehnten in besonderer Weise ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendhilfe sowie für Frauen und Familien in Not. Seit der politischen Wende ist sie Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen e.V.
Darüber hinaus ist sie seit vielen Jahren auch im Maximilian-Kolbe-Werk e.V. aktiv und trägt unter diesem Dach zu Verständigung und Versöhnung insbesondere zwischen Polen und Deutschland bei. Dabei besucht Monika Müller regelmäßig schwerkranke KZ-Überlebende in Polen. Zugleich kann durch diese Begegnungen weitere Unterstützung durch das Maximilian-Kolbe-Werk in die Wege geleitet werden.
Darüber hinaus unterstützt sie Zeitzeugenprojekte an sächsischen Schulen - durch Sprachvermittlung und als Betreuerin der Holocaust-Überlebenden. Monika Müller stellt sich mit Ausdauer und Leidenschaft in den Dienst von Bildung, Aufklärung, Versöhnung und Mitmenschlichkeit.


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Prof. Dr. Godula Kosack (77)
...setzt sich seit Jahrzehnten für die Gleichstellung der Geschlechter und gegen Ungleichbehandlung, Benachteiligung sowie Gewalt gegenüber Frauen ein. Die Soziologin und Ethnologin engagiert sich ehrenamtlich in der Deutsch-Afrikanischen Gesellschaft e.V. (DAFRIG). Dank ihrer Ideen, ihres Mutes und ihrer Beharrlichkeit sind verschiedene Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Mädchen und Frauen auf den Weg gebracht worden. So werden jedes Jahr in Nordkamerun Dutzende Mädchen und Frauen auf ihrem Bildungsweg unterstützt. Die ersten jungen Frauen aus der Region sind bereits zum Hochschulstudium geführt worden. Aktuell begleitet sie im dortigen Siedlungsgebiet der Mafa ein – vom Freistaat Sachsen unterstütztes - Projekt zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Seit 2016 ist sie zudem Vorstandsvorsitzende der Frauenorganisation Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau e.V., die mit Aufklärung, Beratung und Kampagnen unter anderem gegen Frauenhandel, häusliche Gewalt, Zwangsheirat und Genitalverstümmelung eintritt. Darüber hinaus war sie als Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzende des Interkulturellen Zentrums e.V. in Leipzig aktiv und engagiert sich in weiteren Organisationen wie der von ihr mitgegründeten Louise-Otto-Peters Gesellschaft. Der unermüdliche Einsatz für die Durchsetzung von Frauenrechten, für die Umsetzung des Prinzips der Selbstbestimmung und der Förderung von Bildungschancen für Mädchen und junge Frauen verdient höchste Anerkennung.

 

© Pawel Sosnowski

Ingrid Poike (75)
... setzt sich seit mehr als einem Jahrzehnt in herausragender Weise ehrenamtlich für ein Sozialprojekt in Namibia ein. Gemeinsam mit Partnern vor Ort unterstützt sie mit dem Projekt "Mayana Mpora" Kinder und Schulen in einem Dorf im Norden des Landes. Beharrlich akquiriert sie Sponsoren und Unterstützer, organisiert Vorträge in Deutschland, pflegt Kontakte und koordiniert die Spenden. Ziel ist es, den kontinuierlichen Schulbesuch insbesondere auch für die Mädchen in dem Ort sicherzustellen. So konnten beispielsweise Schulkleidung beschafft und in vielen Fällen Schulgeld bezahlt werden. Immer wieder ist sie auch selbst in der Region unterwegs, berät und motiviert die Kinder. Viele von ihnen haben dank der Unterstützung inzwischen bereits eine Berufsausbildung oder ein Studium begonnen.
Über ihr Engagement in Namibia hinaus ist sie im Förderverein der Chemnitzer Theater und als Förderin der Chemnitzer Schlosskirchen-Orgel aktiv.

 

© Pawel Sosnowski

Lars Werthmann (36)
...engagiert sich seit mehr als 15 Jahren ehrenamtlich  im Katastrophenschutz des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Als Gründungsmitglied war der Rettungsassistent maßgeblich beim Aufbau des Ortsverbandes Dippoldiswalde des Technischen Hilfswerks beteiligt – und ist seitdem bei zahlreichen Einsätzen im In- und Ausland tätig. Durch seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz gelingt es ihm, Menschen für die Arbeit des THW zu begeistern und zu motivieren. Hervorzuheben sind hier insbesondere seine tatkräftige und engagierte Jugendarbeit und der Aufbau einer Jugendgruppe.
Lars Werthmann engagiert sich außerdem sehr aktiv bei der Flüchtlingshilfe im Freistaat Sachsen. Seine Erfahrungen und seine Tatkraft waren mit entscheidend dafür, den Aufbau und die Inbetriebnahme verschiedener Notunterkünfte auch unter enormem Zeitdruck erfolgreich zu realisieren.


"Es ist bewundernswert, wie Sie sich über viele Jahre mit viel Herzblut, Tatkraft und Ausstrahlung für Ihre Mitmenschen und unser Land einsetzen. Das verdient unser aller Respekt und Anerkennung.", wertschätzt Ministerpräsident Michael Kretschmer die Verdienste der Preisträger.

// Weitere Informationen zum Bundesverdienstorden erhalten Sie auf der Homepage des Bundespräsidenten.

 

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